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Wie werde ich Freelance-Consultant? Von der Festanstellung zum Freiberufler

Wie werde ich Freelance-Consultant? Von der Festanstellung zum Freiberufler

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Inhaltsverzeichnis

Wenn Du Berater:in bist und mit dem Gedanken spielst, Dich als Freelance-Consultant selbstständig zu machen, dann geht es Dir wie vielen anderen unserer consultingheads-Nutzer:innen. Oft steht dabei der Wunsch nach Flexibilität und Selbstbestimmtheit hinsichtlich der Projekte und Arbeitszeiten im Vordergrund. Selbstständige Berater:innen dürfen durchaus eine vergleichbare Vergütung zu ihren angestellten Kolleg:innen erwarten, profitieren aber von einer größeren Freiheit und einer besseren Work-Life-Balance

Doch der Consulting-Exit als Freelancer bringt einige Hürden mit sich, die Du nicht unterschätzen solltest: Du bist selbst für Deine Projektakquise zuständig und musst Dich gegen eine stetig wachsende Konkurrenz durchsetzen. Dein Arbeitsalltag ist geprägt von nervigem Papierkram und der Sorge um das unstetige Einkommen. Besonders für zukünftige freiberufliche Berater:innen ist eine frühzeitige und gründliche Planung deshalb wichtig.

Wir helfen Dir auf Deinem Weg ins Freelance-Consulting. Im ersten Teil unseres Guides für Freelance-Berater:innen beantworten wir Dir die Fragen, die Du Dir stellst, bevor Du Dich für diesen Karriereweg entscheidest.

➥ Im zweiten Teil geben wir Dir konkrete und hilfreiche Tipps für Deinen Start als Freelance-Consultant: Freelance-Consulting – In 10 Schritten zum erfolgreichen Freiberufler.

Was ist überhaupt ein Freelance-Berater? Der Unterschied zwischen Freelancer und Freiberufler

Häufig werden die Begriffe “Freelancer” und “Freiberufler” als Synonyme verwendet. Allerdings gibt es bei genauer Betrachtung feine Unterschiede zwischen den beiden Bezeichnungen:

Definition Freelancer

Unabhängig von der Branche arbeiten sogenannte “Freelancer” (zu Deutsch “freie Mitarbeiter:innen”) als Selbstständige auf Projektbasis für verschiedene Auftraggeber:innen. Ein Freelancer hangelt sich also von Projekt zu Projekt, ohne dabei fest bei einem Unternehmen angestellt zu sein. Die Bezeichnung “Freelancer” bezieht sich somit ausschließlich auf die Art der Beschäftigung und nicht darauf, welcher Tätigkeit nachgegangen wird.

Definition Freiberufler

Bei der Bezeichnung „Freiberufler“ handelt es sich um die gleiche Art der Beschäftigung wie beim Freelancer. Allerdings wird darüber hinaus berücksichtigt, welchem Beruf oder welcher Tätigkeit genau nachgegangen wird. Freiberufler:innen sind nämlich Vertreter der freien Berufe, die im § 18 Absatz 1 des Einkommensteuergesetzes gesetzlich festgelegt sind. Dieser Absatz besagt:

“Zu der freiberuflichen Tätigkeit gehören die selbständig ausgeübte wissenschaftliche, künstlerische, schriftstellerische, unterrichtende oder erzieherische Tätigkeit, die selbständige Berufstätigkeit der Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Rechtsanwälte, Notare, Patentanwälte, Vermessungsingenieure, Ingenieure, Architekten, Handelschemiker, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, beratenden Volks- und Betriebswirte, vereidigten Buchprüfer, Steuerbevollmächtigten, Heilpraktiker, Dentisten, Krankengymnasten, Journalisten, Bildberichterstatter, Dolmetscher, Übersetzer, Lotsen und ähnlicher Berufe.”

Freelance-Berater oder freiberuflicher Berater – Was denn nun?

Vor allem im Consulting kommt es bei der genauen Bezeichnung häufiger zu Verwirrungen. Wie im vorherigen Abschnitt zitiert und gefettet, gehören “beratende Volks- und Betriebswirte” zu den Vertretern der freien Berufe.

Doch laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie kann nicht jeder Unternehmensberater automatisch als Freiberufler eingestuft werden, da der Begriff “Unternehmensberater:in” gesetzlich keine geschützte Berufsbezeichnung ist. Deshalb muss das Finanzamt zuerst prüfen, ob bestimmte Anforderungen erfüllt sind. Zum Beispiel muss ein entsprechendes BWL-Studium nachgewiesen werden.

Doch wieso ist das überhaupt wichtig? An sich ist die Bezeichnung nebensächlich, doch die Kategorisierung führt im Einzelfall zu bürokratischen Unterschieden. Denn wer als Freelancer arbeitet, muss ein Gewerbe anmelden und Gewerbesteuer zahlen, während Freiberufler:innen ihre Tätigkeit lediglich dem Finanzamt melden müssen.

Kleiner Tipp: Wenn Du zugelassener consultingheads-Nutzer bist, kannst Du prinzipiell davon ausgehen, als freiberuflicher Berater in Frage zu kommen. Schließlich screenen wir unsere Nutzer nach Beratungshintergrund und akademischem Profil.

Der Freelance-Trend im Consulting

Mit dem Älterwerden der nach Freiheit strebenden Generation Y und Z ist der Freelance-Trend in den letzten Jahren quer durch alle Branchen stark angestiegen. Denn der Wunsch nach Selbstbestimmtheit wirkt sich auch auf die Berufswahl aus. So ist die Zahl der Selbstständigen in freien Berufen laut dem Bundesverband der Freien Berufe in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen.

Auch in der Consulting-Branche sorgt diese Entwicklung für spürbare Veränderungen. Von der Festanstellung in die Selbstständigkeit zu wechseln ist ein beliebter „Move“ für Berater:innen.

Das Institut für Mittelstandsforschung schätzt die Anzahl der Berater:innen, die derzeit freiberuflich in Deutschland arbeiten, auf über 50.000. Die Angaben unserer Nutzer:innen bestätigen das Interesse an einer Freelance-Tätigkeit unter Berater:innen: 60 % der consultingheads-User interessieren sich für eine Freelance-Position, 31 % ausschließlich dafür

Trotzdem handelt es sich beim Freelance-Consultant beziehungsweise freiberuflichen Berater:innen nicht um ein brandneues Phänomen. Schon früher wünschten sich Unternehmen unparteiische Beratung, unabhängig von großen Firmen und deren Verkaufszielen. Dieses Bedürfnis erfüllten bereits damals viele Berater:innen gerne.

Doch eine Sache hat sich ganz klar geändert: Während sich vor zwanzig Jahren nur die “alten Hasen” mit starken Netzwerken als Freiberufler:in durchschlagen konnten, ist heute die Projekt- und Kundenakquise dank der Digitalisierung so einfach wie nie zuvor. Online-Plattformen wie consultingheads führen Firmen und Freelance-Berater:innen effizient und bequem zusammen. Auch Unternehmen und Beratungen profitieren davon. Sie können kurzfristige Bedarfsspitzen mit Freelancern abfangen und dadurch noch kosteneffizienter arbeiten

Wann ist der ideale Zeitpunkt, um als Freelancer aus der Beratung auszusteigen?

Eine allgemeingültige Regel aufzustellen ist schwierig, da der ideale Zeitpunkt für den Ausstieg als Freelancer von Dir, Deiner Expertise und Deinem Netzwerk abhängt. Ganze 73% unserer Freelance-Berater:innen auf consultingheads bringen mindestens fünf Jahre Berufserfahrung im Consulting mit:

Durch unsere Erfahrung und Zusammenarbeit mit Unternehmen wissen wir jedoch, dass besonders junge „hungrige“ Consultants mit zwei bis drei Jahren Erfahrung immer häufiger gesucht werden. Deshalb stellen wir die Empfehlung auf, dass Du nach ungefähr drei Jahren Beratungserfahrung aussteigen solltest, wenn Du als Freelance-Berater:in tätig werden willst.

Wir haben bei consultingheads auch schon Kandidat:innen für Freelance-Positionen vermittelt, die nur ein bis zwei Jahre Beratungserfahrung vorweisen konnten. Dies funktioniert allerdings nur in Ausnahmefällen und unter folgenden Voraussetzungen:

  • Du hast bereits eine starke Expertise in einer Nische entwickelt, die bei Unternehmen besonders gefragt ist.
  • Du hast trotz kurzer Erfahrung schon ein solides Netzwerk an Kunden über berufliche und/oder persönliche Kontakte sowie Vermittlungsplattformen aufgebaut.
  • Du bringst eine gehörige Portion Selbstbewusstsein mit, um Dich trotz Deines wahrscheinlich jüngeren Alters gegen Senior-Manager zu behaupten.


Egal, zu welchem Zeitpunkt Du Dich entscheidest, als Freelance-Berater:in auszusteigen, solltest Du Dir Deine Entscheidung gründlich überlegen und den Exit frühzeitig planen. Mehr Tipps erfährst Du im zweiten Teil unserer Freelance-Reihe!

Der Weg ins Freelance-Consulting

Viele Wege führen ins Freelance-Consulting. Im Idealfall haben sie Folgendes gemeinsam: Sie beginnen mit einer Festanstellung bei einer Unternehmensberatung – egal ob MBB-, Tier-2- oder Boutique-Beratung – oder beinhalten diese Karrierestation an irgendeinem Punkt des Lebenslaufs.

Denn natürlich beginnen nicht alle Freelance-Berater:innen im Consulting und wechseln dann direkt in die Freiberuflichkeit. Viele unserer Nutzer:innen durchlaufen auch noch andere Karrierestationen und wechseln beispielsweise zunächst in die Industrie oder in ein Start-up. Unabhängig davon hast Du verschiedene Möglichkeiten, als Freelancer durchzustarten:

Option 1: Du arbeitest nach dem Consulting-Exit als Teilzeit-Freelancer

Auf dem Weg in die Freiberuflichkeit entscheiden sich die meisten Berater:innen dazu, erstmal als Teilzeit-Freelance-Berater:innen zu arbeiten. Dies ist auch die Option mit der höchsten Erfolgswahrscheinlichkeit, denn Du wirst zum Beispiel oft nicht genug Aufträge haben, um Vollzeit arbeiten zu können. Vielleicht möchtest Du das auch gar nicht, denn Du hast andere Prioritäten:

  • Du möchtest mehr Freizeit und von einer besseren Work-Life-Balance profitieren. Zum Beispiel willst Du eine Familie gründen oder Dir mehr Zeit für Deine Familie und Freunde nehmen.
  • Du hast vor, nebenbei ein Start-up zu gründen. Damit kombinierst Du zwei Formen des Consulting-Exits: Die Freelance-Beratung und die Start-up-Gründung. Außerdem kannst Du Dein Start-up so in der anfänglichen Gründungsphase mit zwei bis drei Tagen Projektarbeit pro Woche mitfinanzieren.

Option 2: Du wirst nach dem Consulting-Exit direkt Vollzeit-Freelance-Berater:in

Alternativ dazu kannst Du Deine Festanstellung kündigen und direkt als Vollzeit-Freelance-Berater:in arbeiten. Wahrscheinlich ist dies die Traumvorstellung der meisten angehenden Freiberufler:innen, doch das ist leichter gesagt als getan!

Ohne ein breites Portfolio an Kunden und Projekten in der Tasche wirst Du Deinen Kalender nicht vollbekommen. Deshalb musst Du Dich bereits langjährig darauf vorbereitet und einen starken Ruf aufgebaut haben. Eine gründliche Planung ist zwar in jedem Fall wichtig, doch gerade dann wenn Du als Freelance-Berater:in auf Vollzeiteinsatz angewiesen bist, musst Du eine sichere Strategie für die regelmäßige Kundenakquise entwickeln.

Option 3: Du bleibst als Berater:in festangestellt und wirst nebenbei Freelance-Consultant

Bei dieser Option fährst Du erstmal zweigleisig. Das heißt, Du behältst Deine Festanstellung im Consulting und nutzt Abende oder Wochenenden für die Projektakquise und die Arbeit an Projekten. Dies bietet Dir die Chance, auszutesten, ob Freelance etwas für Dich ist.. Zwar ist diese Möglichkeit weniger riskant, da Du weiterhin mit Deinem festen Gehalt und Arbeitsplatz rechnen kannst, allerdings ist sie eindeutig stressiger und schwieriger umzusetzen. Du solltest mit folgenden Problemen rechnen:

  • Stress pur ohne Freizeitausgleich: Mal ehrlich, ist die Arbeit als Vollzeit-Berater nicht anspruchsvoll genug? Wenn Du dann noch zusätzlich Deine wenige Freizeit für Freelance-Projekte aufopferst, musst Du wirklich stressresistent sein!
  • Vertragliche Restriktionen: Wahrscheinlich musst Du Deine Nebentätigkeit mit Deinem aktuellen Arbeitgeber abklären. Je nach Projekt schränkt Dich eventuell auch eine Wettbewerbsvereinbarung ein, in der Du Dich verpflichtet hast, für keinen Konkurrenten zu arbeiten.
  • Zeitliche Schwierigkeiten: Abgesehen davon, dass Du Deine komplette Freizeit aufgibst, wird es je nach Flexibilität des Projekts überhaupt nicht möglich sein, Deiner Vollzeitanstellung nachzugehen und gleichzeitig auf Deinem Freelance-Projekt anwesend zu sein, da sich die Arbeitszeiten überschneiden.

Du hast keine Beratungserfahrung, aber möchtest Freelance-Berater:in werden

In seltenen Fällen kannst Du auch ohne Erfahrung im Consulting Freelance-Berater:in werden. Hier gelten ähnliche Voraussetzungen wie für den Ausstieg nach wenigen Jahren Beratungserfahrung. Mit einer speziellen und sehr gefragten Expertise, die Du Dir in Deinem Beruf aneignen konntest, kannst Du Dich gegebenenfalls gegen Freelancer mit Beratungserfahrung durchsetzen. Außerdem benötigst Du ein gutes Netzwerk, Selbstbewusstsein und realistische Projekt- und Gehaltsansprüche.

Doch es wird auf jeden Fall schwierig, Unternehmen bei einem Projekt von Dir zu überzeugen, wenn Du keine Beratungserfahrung mitbringst. Eine Alternative ist es, Dich zunächst bei einer Beratung für einen Einstieg als Experienced-Hire ohne Consulting-Hintergrund zu bewerben, um danach als Freelancer auszusteigen. Falls Du Dich trotzdem direkt für die Arbeit als Freelance-Berater:in entscheiden solltest, denk daran: Ohne Beratungserfahrung giltst Du nicht als freiberuflicher Berater:in, sondern musst ein Gewerbe für Deine Freelance-Tätigkeiten anmelden.

Im zweiten Teil unserer Freelance-Reihe findest Du noch mehr Tipps und Ratschläge zu Deinen ersten Steps als freiberuflicher Berater: In 10 Schritten zum erfolgreichen Freiberufler.

Quellen:

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